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ZüPP | Männerspezifische Psychotherapie für Depression: Wirkt sie besser als Goldstandard Kognitive Verhaltenstherapie?

Beschreibung

Obwohl die kognitive Verhaltenstherapie eine wirksame Behandlung für depressive Störungen bei Männern und Frauen darstellt, wird die Psychotherapie selbst weithin als unmännlich betrachtet, insbesondere von Männern mit hoher Konformität zu traditionellen männlichen Rollennormen. Dies wirkt sich negativ auf die Einstellung zur Psychotherapie aus, was sich in einer geringeren Inanspruchnahme, schlechteren Ergebniserwartungen, einer schlechteren therapeutischen Allianz, und höheren Dropoutraten bei Männern im Vergleich zu Frauen widerspiegelt.

Aufgrund von Geschlechtsrollenkonflikten und den damit verbundenen therapiebeeinträchtigenden Prozessen sind depressive Männer seltener bereit sich emotional zu öffnen, und neigen eher dazu sich selbst zu stigmatisieren, Wutanfälle zu haben und die Psychotherapie vorzeitig zu beenden. Daher ist ein männerspezifisches Psychotherapieprogramm für depressive Störungen (MSPP-MDD) erforderlich, welches systematisch Geschlechtsrollenkonflikte depressiver Männer zu Beginn der Therapie auflöst und auf die Bedürfnisse depressiver Männer zugeschnitten ist.

Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren ein dramatischer Anstieg der Verschreibungen von Testosteron verzeichnet, da neuere Studien die Sicherheit von Testosterontherapien bestätigten und deren Potenzial als männerspezifisches Antidepressivum weiter aufzeigten. Männern mit einem Hypogonadismus, welcher durch Testosteronkonzentrationen unter 12 nmol/l im Blut definiert ist, weisen ein stark erhöhtes Risiko für depressive Störungen auf und könnten daher im Einzelfall zusätzlich von Psychotherapieprogrammen profitieren.

Das vorliegende Projekt untersucht das weltweit erste männer-spezifische Psychotherapieprogramm für depressive Störungen. In dem Vortrag werden erste Resultate vorgestellt, ob das neu entwickelte männer-spezifische Psychotherapieprogramm einer gängigen Psychotherapie für Depression überlegen ist. Zudem soll aufgrund der Daten diskutiert werden, ob bei depressiven Männern mit einem Hypogonadismus zusätzlich zur Testosterontherapie eine Psychotherapie weitere Verbesserung der depressiven Symptomatik bringt und ob das männer-spezifische Psychotherapieprogramm einer gängigen Psychotherapie für Depression überlegen ist.

Im Sinne einer multimodalen Therapie depressiver Störungen integriert die neue MSPP-MDD Erkenntnisse aus der Psychologie, Psychiatrie und Biologie zur vermehrten Inanspruchnahme von Psychotherapie durch Männer, der effizienteren Therapie depressiver Störungen und der Reduktion der hohen Suizidrate bei Männern. In dem Vortrag wird gezeigt, wie die MSPP-MDD weltweit eine Vorreiterrolle in der Entwicklung und Testung einer männer-spezifischen Depressionstherapie einnimmt.

Die Veranstaltung findet in der Linde Oberstrass statt und wird zusätzlich live per Zoom übertragen, es erfolgt keine Aufzeichnung. Teilnahmebestätigungen werden nur für die Teilnahme vor Ort ausgestellt. Die Online-Teilnahme kann im Rahmen des erlaubten Drittels der Fortbildungsstunden ohne expliziten Nachweis auf der FSP-Fortbildungsplattform www.formapsy.ch selbst erfasst werden.

Ausbildner/innen

Dr. Andreas Walther ist Oberassistent für Wissenschaft und Lehre an der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Zürich und arbeitet zudem als klinischer Psychotherapeut (i.A.) am Ambulatorium für kognitive Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin des Psychotherapeutischen Zentrums der Universität Zürich. Dr. Walther ist Träger eines SNSF-Ambizione Stipendiums zur Evaluation seiner neu entwickelten Männerspezifischen Psychotherapie für Depression.

Datum
12.11.2024

Zeiten
19:00 - 21:30 Uhr

Ort
Linde Oberstrass
Universitätsstrasse 91
8006 Zürich

Online via Zoom

Name Institution / Verfasser/in
ZüPP

Kontakt

Dokumente

Preis
ZüPP-Mitglied: gratis
psych-alumni: gratis

Nicht-Mitglieder
Studierende / in Weiterbildung: Fr. 15.-
Gäste: Fr. 35.-
(online kostenlos)

Rollstuhlgängig
Ja