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Finanzspritze für Weiterbildung von Psycholog:innen – Kantonsrat folgt Antrag der Gesundheitskommission

Zürich, 20.01.25 – Der Kantonalverband der Zürcher Psycholog:innen als Teil des Initiativkomitee der Initiative «Gesunde Jugend Jetzt!» begrüsst den Entscheid des Zürcher Kantonsrates, 10,67 Millionen Franken in die Umsetzung der Initiative und damit in die psychische Gesundheit von Jugendlichen zu investieren. Damit verdoppelt der Kantonsrat den Antrag des Regierungsrates von 5,67 Millionen Franken, der vom Initiativkomitee als klar ungenügend beurteilt wurde.
Mit dem Beschluss des Zürcher Kantonsrates vom 20. Januar 2025 endet der im Jahr 2022 gestartete Prozess, um auf die alarmierenden Zahlen von psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen zu reagieren. Die Initiative der Jungen Mitte des Kantons Zürich wurde von acht Parteien und 20 Verbänden aus den Bereichen Gesundheit, Jugendförderung und Bildung unterstützt. Der Kantonsrat sprach sich einstimmig für die Initiative aus – eine historische Premiere in der Zürcher Politik.
Steigende Nachfrage und lange Wartezeiten
Die Nachfrage nach Angeboten für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche steigt in allen Kantonen ungebremst an. Gleichzeitig nehmen die Wartezeiten auch für ambulante Massnahmen dramatisch zu: Betroffene müssen teilweise bis zu einem Jahr auf dringend benötigte Unterstützung warten. Die neu bezogenen IV-Renten in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen erreichten 2023 einen Höchststand, wobei sieben von zehn Neurenten eine psychische Erkrankung als Hintergrund haben.Dieser Zustand ist für viele Familien untragbar und gefährdet die Zukunft unserer Jugend. Die Umsetzung der Initiative im Kanton Zürich ist ein erster Schritt, aber der Bedarf nach weiteren Massnahmen bleibt bestehen.
Investition in Weiterbildung – eine Lösung für den Fachkräftemangel
Besonders kritisch ist die Situation bei den Fachkräften: Das Durchschnittsalter der psychologischen Psychotherapeut:innen liegt derzeit bei 60 Jahren und wird bis 2029 auf 64 Jahre ansteigen. Viele Fachkräfte werden in den kommenden Jahren aus dem Beruf ausscheiden, während es an Nachwuchs fehlt.
Gleichzeitig sind die Kosten für die Weiterbildung von 50'000 bis 70'000 Franken für viele eine finanzielle Hürde. Das Initiativkomitee forderte vom Kanton eine Beteiligung an diesen Kosten. Die hierfür vom Kantonsrat zusätzlich bewilligten 5 Millionen Franken zur Subventionierung der Weiterbildung von Psycholog:innen zu Kinder- und Jugendpsychotherapeut:innen sind ein wesentlicher Beitrag zur langfristigen Sicherung der psychotherapeutischen Versorgung für Kinder und Jugendliche.
Ein Meilenstein, aber kein Endpunkt
Trotz dieser Fortschritte bleibt der Handlungsbedarf nach wie vor hoch: Der ZüPP wird die Entwicklungen weiterhin kritisch begleiten und sich dafür einsetzen, dass Prävention und Versorgung nachhaltig verbessert werden – für eine gesunde und chancenreiche Zukunft der jungen Generation im Kanton Zürich.